Unser Technikredakteur Lars Theiß kümmert sich vorwiegend um Tests und Praxisthemen rund um Kameras, Objektive und Zubehör. Seit 1995 arbeitet der besonders an naturfotografischen Themen interessierte Wahlhamburger beim fotoMAGAZIN. Zu seinen Aufgabenbereichen gehören die Objektivtests, Secondhand-Themen und die fotoMAGAZIN-Spezialausgabe Einkaufsberater.
telebrennweiten-aufmacher.jpg

Im Test: Portraitobjektive von Nikon, Sigma und Zeiss
Ein Quartett interessanter Tele-Festbrennweiten haben wir auf den Prüfstand geschickt. Einige der Neuheiten von Nikon, Sigma und Zeiss für Vollformatkameras warten mit Lichtstärken auf, die Maßstäbe setzen. Wer von ihnen kann die hochgesteckten Erwartungen erfüllen?
Die leichten Telebrennweiten werden klassischerweise gerne für Portraitaufnahmen genutzt, da ihr Bildwinkel zwischen etwa 23 und 28 Grad am Kleinbild-großen Sensor für angenehme Proportionen des Gesichts sorgt. Größere Bildwinkel machen bei gleichem Aufnahmeabstand das Motiv kleiner. Ein Näherkommen und auf die Pelle rücken empfindet die Person oft als unangenehm und falls nicht, rückt die Nase ungewollt in den Mittelpunkt und die Gesichtszüge entgleiten durch die Verzerrungen. Auf der anderen Seite fällt die Interaktion mit dem Portraitierten leichter, wenn der Abstand des Fotografen durch längere Brennweiten nicht zu groß wird. Ein weiterer und wenig schöner Effekt ist die Verflachung des Motivs bei stärkeren Telebrennweiten – die Aufnahmen verlieren ihre Dreidimensionalität.
Ein ausschließlicher Einsatz für Portraitaufnahmen wird den leichten Teles aber nicht gerecht. Sie eignen sich durch ihre meist hohe Lichtstärke für viele Situationen, in denen das Licht schwach ist oder kurze Belichtungszeiten nötig sind, zum Beispiel Hallensport. Doch auch bei üppigem Licht lassen sie sich bei Landschafts-, Reise-, Städte- und Straßenfotografie sinnvoll einsetzen.
In jüngster Zeit sind einige vielversprechende neue Portraitobjektive für das Vollformat erschienen, vier davon konnten wir in den BAS-Digital-Test schicken. Mit seiner rekordverdächtigen Lichtstärke von Blende 1,4 bei dieser Brennweite (und dem höchsten Preis im Testfeld) sind die Erwartungen an das Nikon AF-S Nikkor 1,4/105 mm E ED hochgesteckt. Ein ausgezeichneter Ruf eilt auch dem Sigma 1,4/85 mm DG HSM aus der leistungsstarken Art-Serie voraus. Zeiss liefert mit seinen aktuellen Objektivserien durch die Bank ein hohes Niveau ab. Für das Sony-E-Bajonett tritt das Manuellfokus-Objektiv Loxia 2,4/85 mm an. Ebenfalls ohne Autofokus kommen die Milvus-Objektive für Canon- und Nikon-Spiegelreflexen. Aus dieser Reihe konnten wir das 2/135 mm vermessen, das etwas nach oben aus den herkömmlichen Portraitbrennweiten herausragt.
Seite 1 | Die Teleobjektive im Überblick |
Seite 2 | Nikon AF-S Nikkor 1,4/105 mm E ED und Sigma 1,4/85 mm DG HSM Art |
Seite 3 | Zeiss Loxia 2,4/85 mm und Zeiss Milvus 2/135 mm |
Seite 4 | Fazit: viele Stärken und nur wenige Schwächen |
Kommentare