Im Test: Premium-Kompakte von Canon und Sony

Hochwertige Kompaktkameras sind überwiegend mit 1-Zoll-Sensoren ausgestattet. Die drei neuen Modelle Canon PowerShot G7X Mark III, G5 X Mark II und Sony RX100 VII nutzen dabei eine „Stacked“-CMOS-Bauweise, die unter anderem eine rasante Seriengeschwindigkeit ermöglicht.

Farbiges Porträt von Andreas Jordan vor neutralem Hintergrund

Andreas Jordan

Andreas Jordan leitet das Technik-Ressort beim fotoMAGAZIN.

1-Zoll-Kompaktkameras
Die Testkandidaten von links nach rechts: Sony RX100 VII, Canon PowerShot G5 X, Canon PowerShot G7 X Mark III.

In Zeiten, in denen immer mehr mit Smartphones fotografiert wird, haben es Kompaktkameras schwer. Die Kamerahersteller müssen sich deutlich absetzen, im Fall der Kameras mit 1-Zoll-Sensoren vor allem durch den größeren Sensor und der damit einhergehenden besseren Bildqualität.

Hersteller von 1-Zoll-Kompaktkameras

Das größte Angebot an 1-Zoll-Kompakten hat Sony. Der Elektronikgigant stellt die Bildsensoren selber her und verkauft sie auch an andere Hersteller. Die kompakte RX100-Serie bekommt jedes Jahr ein Update und ist nun bereits in der siebten Generation angekommen. Die Vorgängermodelle sind übrigens weiter verfügbar. Zusätzlich bietet Sony in der RX10-Serie größere Bridge-Kameras mit 1-Zoll-Sensoren und mehr Zoom an.

Neben Sony hat auch Panasonic 1-Zoll-Kompakte im Angebot: die relativ kleine Lumix TZ202 und die größeren Bridge-Kameras der FZ1000- und FZ2000er-Serie. Canon hatte zwischen Mitte 2015 und Anfang 2017 fünf Modelle auf den Markt gebracht. Danach war längere Zeit Ruhe, nun kommen die Nachfolgemodelle PowerShot G7 X Mark III und G5 X Mark II. Gemeinsam haben die drei neuen den CMOS-Sensor mit 20 Megapixeln und integriertem DRAM-Speicher. Man spricht auch von einer Stacked-CMOS-Bauweise. Sony setzt schon seit der RX100 IV vom Sommer 2015 auf derartige Sensoren.

Bei Canon kommen sie nun erstmals zum Einsatz. Die Stacked-Sensoren ermöglichen höhere Auslesegeschwindigkeiten, was sich unter anderem bei der rasanten Serienbildgechwindigkeit bemerkbar macht.

Canon PowerShot G5 X Mark II und G7 X Mark III

Canon Powershot G5 X Mark II

Die G5 X Mark II (Breite: 110,9 mm, Höhe: 60,9 mm) ist etwas größer als die G7 X Mark III, dafür aber mit einem Ausklappsucher ausgestattet.

© Canon

Die beiden neuen Canon-Modelle haben viele Gemeinsamkeit. Neben dem Bildsensor und dem Bildprozessor DIGIC 8 betrifft das auch das Gehäuse-Design und das Bedienkonzept. Die G5 X Mark II ist etwas größer, was angesichts des erweiterten Zoombereichs (5fach statt 4,2fach) und des integrierten Suchers nicht wundert. Ein kleiner, gummierter Griff auf der Vorderseite gibt einen guten Halt. Auf der Oberseite sitzt bei beiden Kameras ein Belichtungskorrekturrad und direkt darüber das Modus-Rad. Am Objektiv steht ein Steuerungsring zur Verfügung, der je nach Programm unterschiedliche Funktionen hat, also beispielsweise Blende oder Zeit einstellt oder zoomt. Vorbildlich und konsequent umgesetzt ist die Touch-Bedienung. Hiermit ist neben dem obligatorischen Setzen des AF-Messfeldes und dem Blättern durch die aufgenommenen Bilder eine volle Menü-Bedienung möglich. Die beiden 3,0-Zoll-Monitore lassen sich um 180 Grad in die Selfie-Position kippen und für Über-Kopf-Aufnahmen um ca. 45 Grad nach unten neigen. Einen OLED-Sucher hat nur die PowerShot G5 X Mark II: Er springt nach Betätigung des seitlich angebrachten Hebels aus dem Gehäuse und muss dann nach hinten gezogen werden – das klappt bei Sony einfacher. Der Sucher ist relativ klein, aber mit 2,36 Millionen Punkten sehr scharf.

4K-Video ohne Crop

Canon Powershot G7 X Mark III

Die PowerShot G7 X Mark III (Höhe: 60,9 mm, Breite: 105,5 mm) ist mit einem 4,2fach-Zoom ausgestattet und verzichtet auf einen Sucher.

Foto: © Canon

Dank DIGIC-8-Bildprozessor können die beiden neuen PowerShots nun auch Videos mit 4K-Auflösung aufnehmen (3840 x 2160 Pixel, 30p oder 25p, gut 100 Mbit/s) und zwar ohne Crop, also mit vollem horizontalem Bildfeld. Hierfür muss man allerdings zunächst die ab Werk aktivierte „automatische Wasserwaage“ ausschalten. Diese Funktion gleicht leichte Schieflagen der Kamera aus, benötigt dafür aber Spielraum, um das Bild auf dem Sensor zu verschieben. Das gleiche gilt auch für den in drei Stärken zuschaltbaren elektronischen Bildstabilisator. Die Länge der 4K-Clips ist auf knapp zehn Minuten begrenzt, in Full-HD sind auch knapp 30 Minuten lange Sequenzen mit 25p, 30p, 50p oder 60p möglich. Die Schärfeverlagerung erfolgt im Video sehr weich und weitgehend ohne Pumpen. Aktiviert man den Modus „Hohe Bildrate“, so zeichnen die Kameras Zeitlupen in Full-HD mit 100p oder 120p auf – wie üblich ohne Ton und AF-Nachführung. Darüber hinaus steht ein HDR-Videomodus in Full-HD zur Verfügung und bis zu 900 Intervallaufnahmen lassen sich zu einem 4K-Video zusammensetzen. Leider speichern die PowerShots im Intervallmodus keine Einzelaufnahmen in voller Auflösung. Immerhin lassen sich aus 4K-Videos nachträglich JPEGs mit rund 8 Megapixeln extrahieren.

Touchscreen der Powershot G5 X Mark II

Alle Kameras bringen einen Touchscreen mit. Bei Canon ist die Touch-Bedienung konsequenter umgesetzt als bei Sony.

Foto: © Canon

Neu ist, dass Canon dem mechanischen Verschluss (kürzeste Zeit 1/2000 s) einen elektronischen Verschluss zur Seite gestellt hat, der Zeiten bis zu 1/25.600 und das lautlose Auslösen ermöglicht. Etwas umständlich ist, dass man manuell zwischen den beiden Verschlussarten umschalten muss, Sony bietet hierfür eine Automatik. Wie üblich hat der E-Verschluss seine Beschränkungen, so ist beispielsweise das Blitzen nicht möglich und auch Serienbilder gelingen nur mit mechanischem Verschluss. Weitere gemeinsame Merkmale der PowerShots sind ein in die Kamera integrierter Raw-Konverter, ein automatisch zuschaltbarer ND-Filter, Fokus-Bracketing, ein Schwenkpanorama-Modus, Wi-Fi und Bluetooth sowie die neue Lade- und Betriebsfunktion per USB-C.
Eine Spezialität, die der PowerShot G7 X Mark III vorbehalten bleibt, ist das YouTube-Live-Streaming. Voraussetzung hierfür ist ein für das Live-Streaming freigeschalteter YouTube-Kanal und die Anmeldung der Kamera über WLAN am Canon Image Gateway. Über das Gateway lassen sich übrigens auch andere Dienste direkt aus der Kamera per WLAN mit Bildern beliefern. Neben YouTube sind dies Canons Irista, Twitter, Flickr, Google Drive und E-Mail. Facebook wird aus Datenschutz-Gründen seit einiger Zeit nicht mehr unterstützt.

Geschwindigkeit und Bildqualität

Beide Kameras haben einen sehr schnellen Einzel-Autofokus. Wir haben eine Auslöseverzögerung von rund 0,2 s gemessen. Rasant ist auch der Serienbildmodus, der es wie versprochen auf 20 Bilder/s bringt und diese Frequenz auch erfreulich lange durchhält: Mit JPEGs sind fast 130 Bilder in Folge möglich. Soll der Autofokus nachgeführt werden, so sinkt die Seriengeschwindigkeit auf 8 Bilder/s; mehr schafft der reine Kontrast-AF nicht. Eine Besonderheit ist der neue Raw-Burst-Modus. Hier wird sogar mit 30 Bildern/s in einen Ringspeicher aufgenommen – auf Wunsch auch schon 0,5 s vor dem Auslösen. Nach dem Loslassen des Auslösers werden die letzten rund 100 Bilder in eine CR3-Datei gespeichert. Der Fotograf kann sich dann durch die aufgenommenen Bilder scrollen und die Favoriten als einzelne Raw- oder JPEG-Aufnahmen speichern.

Die Bedienelemente der G5 X Mark II auf der Rückseite sind identisch mit dem Schwestermodell. © Canon

Die Bedienelemente der G5 X Mark II auf der Rückseite sind identisch mit dem Schwestermodell.

© Canon

Bei der Bildqualität beruhen die Unterschiede im Wesentlichen auf den Objektiven. Die G5 X Mark II punktet mit dem etwas größeren Zoombereich (1,8-2,8/24-120 mm beim KB). Im Labor haben wir im Weitwinkel über das ganze Bildfeld eine mittelmäßige Auflösung von 11,5 effektiven Megapixeln gemessen, was einem Wirkungsgrad ca. 76 % entspricht. Interessanterweise erreicht die Kamera die höchste Auflösung schon bei offener Blende. Der Grund für den mäßigen Wirkungsgrad ist vor allem der starke Auflösungsverlust am Bildrand – in der Bildmitte haben wir dagegen einen sehr hohen Wirkungsgrad gemessen. In der mittleren Brennweite (40 mm KB-äquivalent) ist die Auflösung nur minimal besser, wobei hier Abblenden auf f/4,5 hilft. Überraschend gute Ergebnisse erzielt die PowerShot im Tele: Bei Blende 4 ergeben sich 14,8 effektive Megapixel bzw. ein Wirkungsgrad von 86 %. Der Grund dafür ist, dass die Auflösung im Tele auch am Bildrand hoch bleibt.

Der 3,0-Zoll-Monitor von der G7 X Mark III lässt sich in die Selfie-Position klappen. © Canon

Der 3,0-Zoll-Monitor von der G7 X Mark III lässt sich in die Selfie-Position klappen.

© Canon

Die G7 X Mark III mit 4,2fach-Zoom (1,8-2,8/24-100 mm beim KB) schwächelt im Weitwinkel noch mehr, was an der schlechteren Randschärfe liegt. Lediglich 8,4 effektive Megapixel (knapp 65 % Wirkungsgrad) haben wir bei 24 mm über das ganze Bildfeld gemessen. In der mittleren und langen Brennweite sind die Ergebnisse dagegen sogar besser als bei der G5X Mark II (23,6 und 15 effektive Megapixel). Gemessen über den ISO-Bereich ist die Auflösung bei beiden Kameras ab ISO 400 rückläufig, bleibt aber bis ISO 1600 akzeptabel, um danach deutlich abzustürzen. Bei der Eingangsdynamik gibt es keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden PowerShots; sie erreichen mit maximal 8,6 bis 8,7 Blendenstufen für ihre Klasse gute Ergebnisse. Die Artefaktnote ist mit 3 bis 3,5 etwas besser als bei Sony.

Sony RX100 VII

Die neue Sony hat sich äußerlich gegenüber ihrer Vorgängerin nicht verändert. Sie ist noch etwas kleiner als die PowerShot G7 X Mark III. Wegen des fehlenden Griffs und der glatten Vorderseite liegt sie schlechter in der Hand als die Canon-Modelle. Ein manuelles Belichtungskorrekturrad gibt es bei Sony nicht, davon abgesehen ähneln sich die Bedienelemente aber. Der Objektivring läuft anders als bei Canon klickfrei – gut für Videos. Die Menüs sind etwas unübersichtlich.

Unser Tipp: Die wichtigsten Einstellungen im "Mein-Menü" speichern.

Auch bei der Sony RX100 VII springt der Sucher bei Bedarf aus dem Gehäuse heraus. Im Gegensatz zu den PowerShots fehlt ein Griff auf der Vorderseite. © Sony

Auch bei der Sony RX100 VII springt der Sucher bei Bedarf aus dem Gehäuse heraus. Im Gegensatz zu den PowerShots fehlt ein Griff auf der Vorderseite.

© Sony

Besser umgesetzt hat Sony den Ausklappmechanismus des Suchers. Betätigt man den Entriegelungshebel, so schaltet sich die Kamera ein und der Sucher springt sofort in eine betriebsbereite Position – das lästige manuelle Nachhintenziehen, das bei Sony bis zur RX100 V nötig war, entfällt. Bei der Qualität gibt es keine relevanten Unterschiede zum E-Sucher der G7X Mark III: Er hat die gleiche Auflösung und Größe – ist also eher klein, aber scharf. Der klappbare Monitor hat ebenfalls eine Diagonale von 3,0 Zoll, nominell eine etwas geringere Auflösung als bei Canon (921.600 statt 1,04 Millionen Punkte), was in der Praxis aber nicht sichtbar ist. Auch der Monitor der RX100 VII lässt sich um 180 Grad nach oben kippen, nach unten sind sogar 90 Grad möglich. Die Touchscreen-Implementierung ist weniger gelungen: Sie erlaubt nur das Setzen des AF-Messfeldes und das Vergrößern im Wiedergabemodus. Weder die Menü-navigation, noch Weiterblättern oder der Start eines Videos erfolgt per Touch.

Trotz der sehr geringen Abmessungen bringt die RX100 VII das im Vergleich zu den PowerShots zoomstärkere Objektiv mit. Es erreicht kleinbildäquivalente 24-200 mm, allerdings bei einer geringeren Lichtstärke von 2,8 bis 4,8. Wer mehr Lichtstärke in einer Sony-Kamera haben möchte, kann zur RX100 VA greifen, die ein 2,9fach-Zoom mitbringt (1,8-2,8/24-70 mm).

Ultrascharfes 4K


4K-Videos beherrschen die RX100-Modelle schon seit der vierten Generation aus dem Jahr 2015. Die RX100 VII nimmt wie die PowerShots mit 25p oder 30p und 100 Mbits/s auf. Dabei wird mit voller Pixelauslesung gearbeitet, es werden also mehr Pixel erfasst als benötigt. Die Kameras erzeugen daraus per Oversampling ein besonders scharfes 4K-Video. Tatsächlich wirken die Sony-Videos schärfer als die der PowerShots. Allerdings hat die RX100 VII im Gegensatz zu den Canons einen leichten horizontalen Crop. Die maximale Cliplänge ist ab Werk auf knapp fünf Minuten begrenzt. Je nach Temperaturbedingungen sind auch längere Clips möglich, wenn man die automatische Temperaturbegrenzung auf „Hoch“ stellt – uns gelang es, bei normaler Raumtemperatur mehr als eine Stunde aufzunehmen, dann war der Akku leer. Für die hochwertige Nachbearbeitung unterstützt die RX100 VII unter anderem die flachen S-Log2/3-Gamma-Kurven und auch Hybrid Log Gamma (HLG) für die Darstellung auf HDR-fähigen TV-Bildschirmen ist an Bord. Die Videostabilisierung hat Sony um den „ActiveSteadyShot“ erweitert, der noch effektiver ist, aber mit einem zusätzlichen Crop einhergeht. Den AF führt die RX100 VII beim Filmen problemlos nach. Die wichtigste Neuerung für Filmer ist der Mikrofon-Anschluss.
Eine Stärke von Sony sind die über den HFR-Modus (High Frame Rate) zugänglichen Zeitlupen. Während die PowerShots maximal 4fach verlangsamen (120p wiedergegeben mit 25p), schafft Sony bis zu 1000fach-Zeitlupen, allerdings beträgt die Auflösung dann nur noch 912 x 308 Pixel. Wir empfehlen die 10x-Zeitlupe, die fast mit Full-HD aufnimmt (1824 x 1026 Pixel).Alle Zeitlupen werden in der Kamera auf Full-HD skaliert.

Einen Klappmonitor hat auch die Sony. © Sony

Einen Klappmonitor hat auch die Sony.

© Sony

Der Verschluss ähnelt den PowerShots: Mechanisch ist 1/2000 s möglich, elektronisch und damit lautlos 1/32.000 s. Neben der manuellen Wahl des Verschlussmechanismus steht auch eine Automatik zur Verfügung. Blitzen ist bei Canon wie  bei den meisten Kameras mit E-Verschluss nicht möglich. Neu ist die Intervall-Aufnahmefunktion, die bis zu 9999 Aufnahmen in festen Abständen macht. Im Gegensatz zu Canon werden dabei Einzelbilder (auch Raws) gespeichert, aber kein Zeitraffervideo erstellt – dies kann bei Bedarf nachträglich am Computer erfolgen. Weitere Merkmale sind eine USB-Ladefunktion (dafür wird keine Ladeschale mitgeliefert), ein HDR-Modus, Schwenkpanoramen, Wi-Fi und Bluetooth. Ein Kamera-interner Raw-Konverter fehlt bei Sony immer noch.

Geschwindigkeit und Bildqualität

Sonys RX100-Serie zeichnet sich schon seit längerem durch ihre rasante Geschwindigkeit aus. Trotzdem hat der Hersteller noch einmal nachgelegt. Anders als Canon setzt Sony auf einen Hybrid-Autofokus, der neben einer Kontrastmessung zahlreiche Phasendektionspixel nutzt – in der RX100 VII kommen 357 statt 315 Messfelder mit Phasendetektion zum Einsatz. Tatsächlich ist der Autofokus deutlich leistungsfähiger als in den PowerShots. Die Auslöseverzögerung im Einzel-AF liegt bei ultrakurzen 0,1 s.

Relevanter ist aber die Nachführleistung: 20 Bilder/s mit kontinuierlichem Autofokus wären selbst für eine Profi-Sportkamera ungewöhnlich. Nichts zu meckern gibt es auch an der Serienbildlänge von 181 JPEGs. Interessanter Unterschied zu Canon: Bei Sony funktioniert der schnellste Serienbildmodus nur mit elektronischem Verschluss (mit mechanischen sind 10 B/s möglich), bei Canon steht im Serienbildmodus kein E-Verschluss, sondern nur der mechanische zur Verfügung.

Beeindruckend ist auch die Tracking-Leistung, die künstliche Intelligenz zur Objekterkennung nutzt. So erkennt die Kamera nicht nur Gesichter und menschliche Augen, sondern auch Tieraugen. Etwas umständlich ist, dass in der Kamera zwischen menschlichen und Tieraugen umgeschaltet werden muss – eine Automatik wäre deutlich bedienerfreundlicher. Auch werden nicht alle Tiere erkannt – da kann die künstliche Intelligenz wohl noch hinzulernen. Neu ist der „Single-Burst-Aufnahmemodus“, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Canons neuem Raw-Burst-Modus hat. Die Kamera nimmt hier mit einem Auslösen in einem Sekundenbruchteil sieben Bilder auf. So steigt die Chance bei schnellen Bewegungen den entscheidenden Moment nicht zu verpassen.

Die RX100 VII erreicht eine höhere Auflösung als die beiden Canon-Modelle. Im Weitwinkel liegt der Wirkungsgrad bei knapp 85 % (f/5,6), wobei auch hier die Auflösung am Bildrand deutlich abfällt, aber nicht ganz so stark wie bei Canon. Bei kleinbildäquivalenten 70 mm ist die Auflösung hervorragend gleichmäßig mit Wirkungsgraden von fast 100 % bei offener Blende (f/4). In der Endbrennweite fällt sie etwas niedriger aus, ist mit gut 85 % bei bester Blende aber immer noch sehr gut mit geringem Randabfall. Auch gemessen über die verschiedenen ISO-Stufen schlägt sich die RX100 VII sehr gut. Bis ISO 800 liegt der Wirkungsgrad über 90 % und bricht dann auf 79 % (ISO 1600) und 74 % (ISO 3200) ein. Ab ISO 6400 erfolgt ein weiterer starker Einbruch auf rund 64 %. Die Pluspunkte bei der Auflösung verliert die Sony im Vergleich zu den Canons beim Rauschen, das durchgängig höher ausfällt und spätestens ab ISO 3200 deutlich stört.

FAZIT
In der Endwertung liegen die drei neuen 1-Zoll-Kameras dicht zusammen. Die Sony RX100 VII hat bei der Geschwindigkeit die Nase vorn – vor allem der Nachführ-Autofokus ist besser als bei Canon. Starke Unterschiede gibt es bei den Objektiven. Hier hat der Anwender die Wahl zwischen viel Zoom (Sony) und sehr hoher Lichtstärke (Canon). Einen gelungenen Kompromiss stellt die PowerShot G5 X Mark II mit ihrem lichtstarken 5fach-Zoom dar. Für Canon spricht aus unserer Sicht außerdem das gelungenere Bedienkonzept. Wem die neuste Technik zu teuer ist, der kann bei Sony mit den älteren Modellen ein Schnäppchen machen: Die RX100 IV für 630 Euro nimmt beispielsweise auch schon 4K auf und schneidet wenig schlechter ab als die Top-Modelle.

> Hier gelangen Sie zum Download der Tabelle mit den Ergebnissen aus unserem Test (Canon PowerShot G5 X II, Canon PowerShot G7 X III, Sony RX100 VA, Sony RX100 VI, Sony RX 100 VII).

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