Andreas Jordan ist Journalist und Mediendesigner und arbeitet seit 1994 als Redakteur und Autor mit den Schwerpunkten Multimedia, Imaging und Fotografie für verschiedene Fach- und Special-Interest-Magazine (u. a. Screen Multimedia, Computerfoto, MACup) und Tageszeitungen (Hamburger Abendblatt, Berliner Kurier). Seit 2003 ist er Redakteur beim fotoMAGAZIN und leitet dort seit 2007 das Ressort Test & Technik.
Pentax K-3 II: APS-C-Flaggschiff mit Pixelshift
Seinem neuen SLR-Topmodell hat Ricoh eine Technologie zur Auflösungssteigerung spendiert: Durch eine Sensorverschiebung kann die K-3 II pro Pixel die vollen Farbinformationen erfassen
Ricoh nutzt den beweglich gelagerten Bildsensor nicht nur zur Bildstabilisierung, sondern, ähnlich wie Olympus in der OM-D E-M5 Mark II, zur Optimierung der Bildqualität. Während Olympus durch einen Sensorshift die Pixelzahl der Bilddatei von 16 auf 40 Megapixel erhöht, bleibt sie bei der Pentax K-3 II bei 24 Megapixeln. Die Kamera macht im „Pixel-Shift-Resolution“-Modus vier Aufnahmen, bei denen der Sensor um jeweils einen Pixel nach links, rechts, unten und oben verschoben wird. Auf diese Weise werden pro Pixel rote, grüne und blaue Farbinformationen erfasst, die normalerweise mit Qualitätsverlusten aus Nachbarpixeln interpoliert werden müssen. Wegen des Zeitversatzes dürfte die Voraussetzung hierfür der Einsatz eines Stativs und ein statisches Motiv sein. Der CMOS-Sensor kommt wie gehabt für optimale Schärfe ohne Tiefpassfilter aus. Zur Vermeidung von Moirés lässt sich eine zweistufige Tiefpassfilter-Simulation zuschalten, die den Sensor in leichte Schwingungen versetzt.
Verbesserter Bildstabilisator
Verbessert hat Ricoh auch die Bildstabilisierung, die jetzt 4,5 Blendenstufen kompensieren soll und Kameraschwenks erkennt. Der beweglich gelagerte Bildsensor wird noch für weitere Funktionen genutzt: So lässt sich der Horizont automatisch begradigen (+/- 1 %) oder ein Shift-Objektiv simulieren (Verschiebung um 1,5 mm). Bei Langzeitaufnahmen von Sternen wird die Erddrehung durch die Bewegung des Sensors kompensiert, sodass Sterne als Punkte statt als Spuren abgebildet werden – das hierfür notwendige GPS-Modul ist erstmals in der K-3II fest eingebaut. Im Gegenzug hat Ricoh das interne Blitzgerät weggelassen.
Verbesserter Autofokus
Die Stärken der K-3 hat Ricoh beim Nachfolger aufrechterhalten. So ist das Gehäuse mit 92 Dichtungen gegen Wettereinflüsse geschützt, der Verschluss schafft 1/8000 s, der Glasprisma-Sucher deckt 100 % des Bildfeldes ab (Vergrößerung 0,95x) und der Monitor hat eine Diagonale von 3,2 Zoll und eine Auflösung von 1,04 Mio. Punkten. Serien schießt die K-3II wie ihre Vorgängerin mit 8,3 Bildern/s (60 JPEGs oder 22 Raws in Folge).
Verbessert hat Ricoh den Autofokus. Das SAFOX XI-System hat zwar wie gehabt 27 Messfelder, davon 25 Kreuzsensoren, nutzt aber neue Algorithmen, welche die Belichtungsmessung einbeziehen. Bei der Schärfenachführung mit kontinuierlichem Autofokus hilft die Echtzeitanalyse. Der Single-AF-Modus wurde speziell mit einigen neuen Objektiven mit HD-Label beschleunigt (2,8/70-200 mm, 4,5-5,6/150-450 mm, 4,5-5,6/18-50 mm).
Videos mit externem Mikrofon
Videos nimmt die K-3II mit voller HD-Auflösung und bis zu 60 Halb- oder 30 Vollbildern/s auf, wobei sich ein externes Mikrofon und ein Kopfhörer anschließen lassen. Weitere Merkmale sind zwei Speicherkartenslots, eine USB-3.0-Schnittstelle, Intervallaufnahmen und eine Akkulaufzeit von 750 Aufnahmen. Die K-3 II ist ab Ende Mai für ca. 1000 Euro erhältlich. Mit dem DAL 3,5-5,6/18-55 WR werden rund 1100 Euro, mit dem DA 3,5-5,6/18-135 mm WR ca. 1400 Euro und mit dem 3,5-5,6/16-85 mm WR 1500 Euro fällig.
Kommentare