Unser Redakteur Lars Theiß kümmert sich vorwiegend um Tests und Praxisthemen rund um Kameras, Objektive und Zubehör. Seit 1995 arbeitet der besonders an naturfotografischen Themen interessierte Wahlhamburger beim fotoMAGAZIN. Zu seinen weiteren Aufgabenbereichen gehören die Objektivtests, Secondhand-Themen und die fotoMAGAZIN-Spezialausgabe Einkaufsberater.
Für L und E: Sigma 2,8/105 mm DG DN Macro Art
Sigma hat heute das neue Makro-Tele 2,8/105 mm DG DN Macro Art für E- und L-Mount vorgestellt. Die Festbrennweite ergänzt das Angebot für spiegellose Vollformatkameras von Sigma, Leica, Panasonic und Sony.
Die Neuheit ist ein komplett neugerechnetes Objektiv und keine Bajonettvariante des älteren EX 2,8/105 mm DG OS HSM Macro von 2011. Beim neuen Objektiv bewegt sich nur die große Frontgruppe nach hinten, wenn auf den 1:1-Nahbereich fokussiert wird; beim alten Makro sind es zwei Gruppen, die sich in der Mitte treffen. Es wurden sehr viel geringere Fertigungstoleranzen angewendet, um das Objektiv auch in extremen Kamerapositionen (nach oben, unten ...) stabil zu halten, sodass sich die Fokuseinstellung nicht verändert. Auch auf die AF-Präzision wurde ein größerer Wert gelegt als auf die AF-Geschwindigkeit, weshalb die AF-Geschwindigkeit nicht so schnell sein soll.
Über die Software Optimization Pro von Sigma und das USB-Dock UD-11 (nur für L-Mount) kann individuell eingestellt werden, ob sich beim manuellen Scharfstellen mit dem Drehen des Fokussierrings die Entfernung schnell oder langsam verändert.
Die Mindesteinstellentfernung wurde im Vergleich zum älteren Objektiv leicht auf 0,295 m verkürzt. Spannend ist die Tatsache, dass auch eine Kompatibilität mit den Telekonvertern TC-1411 und TC-2011 (nur für L) erreicht wurde, dann hat das Objektiv eine Brennweite von 147 mm bzw. 210 mm und größere Abbildungsmaßstäbe (siehe Tabelle). Dazu mussten beim Makro allerdings die Aberrationen so sehr minimiert werden, dass auch beim Konvertereinsatz die Bildqualität hoch bleibt. Dabei helfen eine SLD-Linse und eine Super-Multi-Layer-Vergütung.
Weiterhin ist das 105er mit den jeweilig zur Verfügung stehenden kamerabasierten Objektivkorrekturen kompatibel. Die Blende aus neun Lamellen und weitere Maßnahmen sollen für ein sehr sanftes, natürliches Bokeh sorgen.
Der Blendenring besitzt zum einen einen Klick-Schalter, der das Ab-/Aufblenden quasi geräuschlos macht, zum anderen einen Sperrschalter, der ein Verstellen verhindert. Wichtig für Makrofotografen ist, dass sich der Fokussierbereichsbegrenzer nicht nur auf eine größere Distanz (0,5 m bis unendlich) einstellen lässt, sondern auch auf den Nahbereich (0,295 bis 0,50 m).
Eine Sperrtaste für den Autofokus (Hyper-Sonic-Motor, HSM) und ein AF-Ein-/-Aus-Schalter (Fokusmodus) runden die Ausstattung ab. Das Objektiv ist zudem staub- und spritzwassergeschützt.
Mitte Oktober wird das Sigma 2,8/105 mm DG DN Macro Art für rund 750 Euro im Handel verfügbar sein.
Technische Daten
Sigma 2,8/105 mm DG DN Macro Art (A020)
Brennweite bei Einsatz an Vollformat-Kamera: 105 mm
Öffnungsverhältnis: f/2,8
Kleinste Blende: f/22
Optischer Aufbau: 17 Linsen in 12 Gruppen
Bildwinkel: 23,3°
Blendenlamellen: 9
Mindestentfernung: 0,295 m
Filtergröße: Ø 62 mm
Durchmesser x Länge: 74 x 133,6/135,6 mm (L/E)
Gewicht: 715/710 g (L/E)
Sonstiges: Gegenlichtblende, Front- und Rückdeckel im Lieferumfang
Maximaler Abbildungsmaßstab: 1:1
Bajonett-Anschlüsse: L, Sony FE
Preis: ca. 750 Euro
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