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Fotodrucker: Darauf sollten Sie beim Kauf achten & Kauf-Empfehlungen
Der ImagePROGRAF Pro-300 von Canon ist ein Fine-Art-tauglicher Pigmentdrucker. Er kann bis zum Überformat DIN A3+ drucken, aber auch Panoramen.
© Canon

Fotodrucker: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Selbst­gedruckt
19.06.2021

Nur der eigene Drucker ermöglicht die volle Kontrolle über Ihre Prints. Die Auswahl bei den Druckern ist für Fotografen nicht besonders groß – auf diese Kriterien sollten Sie achten, um den für Sie besten Fotodrucker auszuwählen.

Welcher Drucker für Fotos?

In dem für Fotoamateure und -profis interessanten Bereich gibt es nur noch zwei Player am Markt: Canon und Epson. Nur diese beiden Hersteller bieten dedizierte Fotodrucker für Zuhause zu Preisen zwischen 500 und 1500 Euro an. Die sonst von diesen und anderen Herstellern erhältlichen Multifunktionsdrucker eignen sich für einen gelegentlichen Farbausdruck, aber nicht für qualitativ hochwertige Fotodrucke. Was aber sollte jeder Fotograf beim Fotodrucker-Kauf beachten? Und welche vier Modelle können wir empfehlen?

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Epson Fotodrucker für bis zu DIN A3+

Der Epson SC-P700 (DIN A3+) ist eine Kauf-Empfehlung für alle, die Zuhause Fotos drucken wollen.

© Epson

Eine Frage der Größe

Zwei zentrale Kriterien sollten vor dem Kauf eines Fotoprinters in Ihre Entscheidung einfließen: Die Frage nach der benötigten Druckgröße und die Art der Tinte. Fotodrucker gibt es in den Größen DIN A3 und DIN A2. In beiden Größenkategorien können die meisten Geräte ein Überformat (meist DIN A3+ und DIN A2+ genannt) bedrucken. Bei einigen Geräten definieren die DIN-Formate auch nur die maximale Druckbreite: Kann (wie bei manchen Epson-Geräten) alternativ eine Rolle zum Einsatz kommen, lassen sich auch große Panoramen drucken. Die neuesten Canon-Drucker drucken zwar nicht von der Rolle, können aber Bögen im Panoramaformat verarbeiten. Am einfachsten erhält man solche Panoramabögen, indem man sie von einer Papierrolle selbst zuschneidet. 
A2-Drucker sind teurer als ihre kleineren Geschwister und nehmen mehr Stellfläche ein. Es kann daher eine Option sein, für alle „normalen“ Drucke den eigenen Drucker einzusetzen und wenn es mal DIN A2 oder mehr sein soll, doch einen Dienstleister zu beauftragen. 

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Fotodrucker von Canon bis zu A2+

Der ImagePROGRAF Pro-1000 ist das Flaggschiff von Canon mit elf Tinten plus Chroma-Optimizer. Er bedruckt bis DIN A2+.

© Canon

Die Tinte: Dye- und Pigment-Drucker

Derzeit sind zwei Arten von Tinten auf dem Markt – und jeder Drucker ist ausschließlich auf eine dieser Tintentypen ausgerichtet: Farbstoffbasierte bzw. Dye-Tinte auf der einen, Feststoff- bzw. Pigmenttinte auf der anderen Seite. Es lässt sich nicht sagen, dass eine der beiden Tintentypen generell besser ist als der andere. Es kommt eher auf den Einsatzzweck an: Mit Dye-Tinte erzielt man eine starke Sättigung, vor allem auf Glossy-Papieren. Und es lässt sich eine höhere Druckgeschwindigkeit umsetzen als mit der Pigment-Tinte. Letztere wiederum wird nicht vom Papier aufgesogen, ist daher gut für Fine-Art-Medien geeignet und zudem über viele Jahre hinweg farbstabil. Damit die Pigment-Tinten auch auf glänzenden Papieren (annähernd) so glatt wie die Dye-Tinten wirken, gibt es als gesonderte Patrone bei einigen Geräten „Chroma-Optimizer“ – eine Art Klartinte, die die Oberfläche einheitlich macht. Als Faustformel kann man festhalten: Wer eher klassische Fotopapiere bedruckt, ist mit Dye-Tinte besser bedient. Wer häufig Fine-Art-Papiere bedruckt und Wert auf jahrelange Farbstabilität legt, sollte sich für einen Drucker mit Pigment-Tinte entscheiden.

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Canon Fotodrucker Pro-300 mit Dye-Tinte

Der Canon Pixma Pro-200 arbeitet mit acht Dye-Tinten und ist sonst fast baugleich zum Modell Pro-300.

© Canon

Fremdtinte einzusetzen ist in der Regel keine Option. Denn jede Drucker-Tinte-Papier-Kombination muss gesondert mit einem Spektralphotometer vermessen und als Farbprofil hinterlegt werden, um farbtreue Ergebnisse zu erhalten. Das kann man machen (Spektralphotometer zur Druckerkalibrierung gibt es von Datacolor und X-Rite), aber es ist deutlich einfacher, die Profile einer Kombination aus dem Internet herunter zu laden. Canon und Epson liefern die Farbprofile mit, die Papierhersteller vermessen ihre Papiere mit den Druckern und den Originaltinten und stellen die Profile ebenfalls online zur Verfügung.

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Profesionelle Fotodrucker für Fine-Art-Printing

Die hier vorgestellten Drucker für Fotos sind allesamt Fine-Art-tauglich. Das heißt: Sie ziehen die dickeren Papiere (meist über ein gesondertes Fach) ein und stimmen den Druckprozess auf die saugfähigeren Papiere ab. In der Regel gibt es neben dem Foto-Schwarz bei den Druckern auch ein Matt-Schwarz, welches vor allem bei Fine-Art-Drucken zum Einsatz kommt. Zwei Entwicklungen bei der neuesten Drucker-Generation sind erfreulich: Das bei älteren Epson-Druckern erforderliche manuelle Umschalten zwischen den beiden schwarzen Farbpatronen ist mittlerweile möglich, ohne dass Tinte vergeudet wird. Und die neuen Canon-Drucker bedrucken jetzt auch Fine-Art-Medien randlos. Das war früher nur mit Tricks möglich.

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Epson Fotodrucker für bis zu DIN A2+

Der Epson SC-P900 (DIN A2+) arbeitet mit denselben zehn Pigment-Tinten wie der Epson SC-P700. Beide können auch von der Rolle drucken.

© Epson

Wie viel kostet ein Fotodrucker?

Die Kosten für den Selbstdruck setzen sich aus dem Anschaffungspreis des Druckers, dem Tintenpreis und dem des Papiers zusammen. Wer viel druckt, wird schnell feststellen, dass der Anschaffungspreis den kleinsten Teil der Kosten ausmacht. Den größten Posten macht die Tinte aus. Wenn Sie deren Preise vergleichen wollen, so nehmen Sie am besten den Literpreis als Maßstab (wenngleich der Verbrauch pro Blatt nicht einheitlich ist). Große und teure Drucker haben einen Literpreis von 700 bis 800 Euro, kleinere und günstigere Geräte bis etwa 1500 Euro. Unsere Empfehlung für jeden Vieldrucker: Kaufen Sie sich eines der teuren Spitzenmodelle, auch wenn Sie meist keine DIN A2+-Drucke benötigen. Denn auf Dauer sind Sie beim häufigen Drucken mit den großen Geräten günstiger unterwegs.

Kaufen Sie sich eines der teuren Spitzenmodelle, auch wenn Sie meist keine DIN A2+-Drucke benötigen. Denn auf Dauer sind Sie beim häufigen Drucken mit den großen Geräten günstiger unterwegs.

Sie können bis zu drei Kameras vergleichen, um eine andere auszuwählen, entfernen Sie eine aus dem Vergleich.
Markus Linden
Über den Autor
Markus Linden

Markus Linden hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Er schreibt on- und offline über Fotografie und Fotografen, organisiert Fotowettbewerbe und fotografiert selbst leidenschaftlich gerne. Dem fotoMAGAZIN ist er seit 2003 zunächst als Redakteur und jetzt als freier Mitarbeiter verbunden.