Aktualisiert: Canon EOS 650D: Spiegelreflexkamera mit Hybrid-Autofokus und Touchscreen
08.06.2012
Der Name ist Understatement: Mit der EOS 650D führt Canon erstmals Innovationen wie den Hybrid-Autofokus und die schnelle, kontinuierliche Fokussierung im Videomodus in seine Spiegelreflexkameras ein.
Bisher hatten klassische Spiegelreflexkameras gegenüber spiegellosen Systemkameras den Nachteil, dass sie im Live-View- und Videomodus nicht oder nur sehr langsam kontinuierlich fokussieren konnten. Die EOS 650D will dies nun mit Hilfe eines Hybrid-Autofokus ändern, der neben einem Kontrast-Autofokus die zentralen Sensorpixel für eine Phasenerkennung nutzt. Damit dies funktioniert, muss allerdings ein spezielles Objektiv zum Einsatz kommen: Canon stellt mit der EOS 650D zunächst zwei der neuen STM-Objektive vor (STM steht für Stepping Motor, also Schrittmotor).
Mit Touchscreen
Die zweite Neuerung gegenüber der EOS 600D ist der Touchscreen, über den der Fotograf beispielsweise das AF-Messfeld setzen oder Einstellungen des Schnellmenüs vornehmen kann. Zwei-Finger-Gesten erlauben das Zoomen eines Bildausschnitts. Der Monitor hat nach wie vor eine Diagonale von 3 Zoll (7,7 cm), stellt 1,04 Millionen Punkte dar und ist dreh- und schwenkbar.
Der neu entwickelte 18-Megapixel-CMOS-Sensor wird erstmals in der EOS-Einsteigerklasse von einem DIGIC-5-Prozessor begleitet. Den Empfindlichkeitsbereich hat Canon um eine Blendenstufe auf ISO 12.800 erweitert; als Sonderfunktion sind nun auch ISO 25.600 möglich.
Der schnelle CMOS-Sensor ermöglicht die Kombination mehrere Aufnahmen, beispielsweise für HDR-Fotos (3 Bilder werden verrechnet) oder Nachtaufnahmen ohne Stativ (4 Bilder). Der Gehäuseblitz ist in der Lage externe Systemblitze drahtlos zu steuern.
5 Bilder pro Sekunde
Der klassische Phasen-AF hat neun Messfelder, die alle als Kreuzsensoren ausgelegt sind. Den Serienbildmodus hat Canon auf 5 Bilder/s beschleunigt laut Hersteller hält die Kamera diese Geschwindigkeit für 22 JPEGs oder sechs Raws in Folge durch. Full-HD-Videos nimmt die EOS 650D mit 30, 25 oder 24 Bilder/s mit H.264-Kompromierung auf; mit kleiner HD-Auflösung sind auch 60 Bilder/s möglich. Für Tonaufnahmen lässt sich ein externes Mikrofon anschließen. Ein Video-Schnappschuss-Modus ermöglicht das Zusammenstellen von mehreren kurzen Clips in der Kamera.
Die EOS 650D ist ab Ende Juni für rund 800 Euro oder im Kit mit dem EF-S 3,5-5,6/18-55 mm IS II für ca. 900 Euro erhältlich.
>Vergleich EOS 600D und EOS 650D
Andreas Jordan
Andreas Jordan ist Journalist und Mediendesigner und arbeitet seit 1994 als Redakteur und Autor mit den Schwerpunkten Multimedia, Imaging und Fotografie für verschiedene Fach- und Special-Interest-Magazine (u. a. Screen Multimedia, Computerfoto, MACup) und Tageszeitungen (Hamburger Abendblatt, Berliner Kurier). Seit 2003 ist er Redakteur beim fotoMAGAZIN und leitet dort seit 2007 das Ressort Test & Technik.
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