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© Tilo Gockel
Bokeh-Effekt mit dem Smartphone: wir zeigen, wie es geht
Basics bis Feinschliff, wir klären Sie auf!
08.08.2018
Ein extremer Schärfeverlauf, gepaart mit sahniger Unschärfe, kann ein Foto deutlich aufwerten. Bisher großen Sensoren und lichtstarken Objektiven vorbehalten, kann der Bokeh-Effekt auch mit dem Smartphones simuliert werden. Wir erklären, worauf es ankommt!
So gelingt der Bokeh-Effekt mit dem Smartphone am besten!
Bei den ersten Versuchen mit einem iPhone 8 Plus ist uns direkt aufgefallen, dass die Ergebnisse am besten werden, wenn ein klar abgegrenztes Vordergrundobjekt existiert und wenn der Abstand zum Hintergrund groß ist – wenn die 3D-Szene also einfach aufgebaut ist. Weiterhin haben wir festgestellt, dass das Verfahren an homogenen Flächen, an Objektkanten und bei Sprüngen in der Tiefe zumindest Schwierigkeiten hat. Dennoch macht die Verwendung des Portrait-Modus Spaß und liefert mit ein bisschen Glück auch überzeugende Ergebnisse.
Nachbearbeitung in Photoshop: ein Muss!
Bereits die ersten Ergebnisse, direkt aus der Kamera, bei uns mit einem iPhone 8 Plus aufgenommen, wirken erstaunlich realistisch. Bei kritischer Betrachtung entlarvt man sie dann aber teilweise anhand der weichen Kanten, der Halos sowie der fehlenden Bildanteile doch als Simulation. Die Lösung liegt auf der Hand. Man verwendet das durchgehend scharfe Ausgangsbild, stellt den fraglichen Vordergrundbereich frei und legt ihn über das Bild mit dem Schärfeverlauf. In den Bildern oben sehen Sie das Ausgangsbild, die Verarbeitung und das Ergebnis. Merke: Den aufwendigen Part der Freistellung muss man hierbei nicht selbst erledigen, denn das können preiswerte Freistelldienstleister besser. Aber auch wenn man einen Dienstleister hinzuzieht, ist die Nachbearbeitung doch so aufwendig, dass sie nur für wertvolle Bilder in Betracht kommt. Doch wer weiß, vielleicht kombinieren Apple und Co. demnächst die verfügbaren Verfahren mit einer automatischen Freistellung ähnlich Photoshops Schnellauswahlwerkzeug? Das ist Zukunftsmusik, aber auch die Ergebnisse, die moderne Handys aktuell liefern, wären noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen.

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Seite 1 | Bokeh-Effekt mit dem Smartphone: geht das? |
Seite 2 | Das 1x1 der Tiefenkarte |
Seite 3 | Der händische Feinschliff |
fotoMAGAZIN
1949 erschien die erste Ausgabe der ersten Fotozeitschrift im deutschsprachigen Raum. Seither begleiten wir die Fotogeschichte. Unsere Kamera- und Objektivtests unter Labor- und Praxisbedingungen helfen Einsteigern und Profis seit jeher bei der Kaufentscheidung. Mancher Fotograf wurde von uns entdeckt. Und seit Steven J. Sasson 1975 für Kodak die erste Digitalkamera entwickelte, haben wir die digitale Fotografie auf dem Schirm. Unsere Fotoexpertise ist Ihr Vorteil.
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