Test von 2012

Erstmals setzt Sony in der RX100 einen 1-Zoll-Sensor ein – Bildwandler dieser Größe wurden bisher nur in Nikons Systemkameras der 1er-Serie (J1 und V1) genutzt. Der Exmor-CMOS misst 13,2 x 8,8 mm und hat damit die 2,7fache Fläche der in anderen Highend-Kompaktkameras populären 1/1,7-Zoll-Sensoren (beispielsweise Canon PowerShot S100 oder Nikon P7100). Sony bringt auf dem Sensor 20,2 Megapixel unter, doppelt so viele wie Nikon in der 1er-Serie. Unterstützt wird der Exmor-CMOS von einem BIONZ-Bildprozessor, der die gleiche Rechenleistung erbringen soll, wie in den Sony Systemkameras Nex-7 und Alpha 77. Der Empfindlichkeitsbereich der RX100 reicht von ISO 125 bis 6400. Nach unten lässt er sich auf ISO 80 erweitern, nach oben per Multi-Shot in einigen Motivprogrammen auf bis zu 25.600. Durch die Doppelbelichtung reduziert die Kamera auch das Rauschen. Beim Objektiv handelt es sich um ein Carl-Zeiss Vario-Sonar T* 3,6fach-Zoom (10,4-37,1/1,8-4,9, entspricht 28-100 mm beim Kleinbild) mit einer Naheinstellgrenze von 5 cm, die allerdings nur im Weitwinkel erreicht wird. Zoomt der Fotograf, verlängert sich die Nahgrenze sofort auf bis zu 55 cm im Telebereich.

Multifunktional

Das Objektiv ist mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, der auch bei Videoaufnahmen funktioniert. Ein Ring am Objektiv lässt sich für verschiedene Funktionen individuell programmieren, beispielsweise Zoom, Blende, Belichtungszeit oder ISO. Der Monitor der neuen Cyber-shot hat eine Diagonale von 3 Zoll (7,5 cm) und stellt 1,23 Millionen Punkte dar. Bei dem so genannten „WhiteMagic-TFT“ handelt es sich um einen RGBW-Typ, der neben Rot, Grün und Blau auch Weiß für einen besseren Kontrast verwendet und sich im Test bei sonnigem Wetter sehr bewährt hat. Eine interessante Funktion der Sony ist der zuschaltbare „Drop-Sensor“, der registriert wenn die Kamera fällt, und schnell das Objektiv einfährt, um Beschädigungen zu vermeiden.

Schwenkpanorama und HD-Video

Die RX100 kann 360-Grad-Schwenkpanoramen aufnehmen und beherrscht Full-HD-Videos mit 50 Bildern/s und einer maximalen Datenrate von 28 Mbit/s im AVCHD-Format. Außerdem besitzt sie eine elektronische 3D-Wasserwaage. Dem Fotografen stehen vier Seitenverhältnisse (16:9, 3:2, 4:3 und 1:1) zur Auswahl. Per „Auto-Portrait-Framing“ wählt die Kamera bei Portrait-Fotos automatisch einen engeren Bildausschnitt. Neben JPEG-Aufnahmen zeichnet die RX100 auch Raw-Dateien auf. Bildeffekte wie HDR-Gemälde, Teilfarbe, Illustration oder sattes Monochrom stehen jedoch nur im JPEG-Modus zur Verfügung.

Solide Begleiterin

Das Aluminiumgehäuse der kompakten Sony macht einen hochwertigen Eindruck und passt problemlos in die Hosentasche. An der Vorderseite ist die Kamera zwar sehr glatt, der Daumen findet an der Rückseite aber auf einer Gummierung Platz, sodass die Kamera trotz der eleganten Vorderseite ohne Griff fest in der Hand liegt. Das Design erinnert an Canons PowerShot S100. Die Bedienung mit einem multifunktional belegbarem Objektivring, einem zweitem Einstellrad auf der Rückseite und einer Funktionstaste ist gelungen. Die Autofokus-Geschwindigkeit der Sony liegt in etwa gleich auf mit Canons PowerShot S100 und der Panasonic Lumix LX5 und ist etwas langsamer als bei der Nikon Coolpix P7100. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 650 Euro ist die Sony zurzeit eine der teuersten Kompaktkameras, eine Folge des deutlich größeren Sensors als bei der Konkurrenz von Canon, Nikon und Panasonic und des hervorragenden Displays.

Bildqualität

In der Praxis zeigte sich die Cyber-shot als zuverlässige Begleiterin mit einem raschen Reaktionsverhalten und sehr guter Bildqualität auch bei kontrastreichen Motiven. Die Farben der JPEGs sind in der Standardeinstellung stark gesättigt, können aber im Menü angepasst werden. Das Labor bestätigt den sehr guten Gesamteindruck: Die RX100 löst höher auf als die Konkurrentinnen aus der hochwertigen Kompaktklasse und überflügelt die Konkurrenz auch in puncto Rauschen. Allerdings nimmt das Rauschen messtechnisch zu den Seiten hin deutlich zu (fast 42 Prozent), was auf eine recht deutliche Signalkorrektur durch den Bildprozessor hinweist.

Fazit

Sonys High-End-Kompaktkamera liefert eine solide Leistung ab, ist aber auch recht teuer. Ihre Stärken spielt die Kamera im Bildzentrum aus; die Seiten werden aber sehr gut korrigiert. Die Bildqualität der RX100 ist sehr gut, Geschwindigkeit und Ausstattung gut.

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