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Actionfotografie mit der FUJIFILM GFX100 II

Die FUJIFILM GFX100 II ist eine ungewöhnlich schnelle Mittelformatkamera. Der österreichische Sportfotograf Markus Berger schildert seine Erfahrungen mit der Kamera im Rahmen des Projekts „Unfold“.

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Auch Nachtaufnahmen meistert die GFX100 II tadellos. Aufnahme mit GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 90 mm f/10, 1/125 s, ISO 640.

Auch Nachtaufnahmen meistert die GFX100 II tadellos. Aufnahme mit GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 90 mm f/10, 1/125 s, ISO 640.

Foto: Markus Berger

Als ich einen Anruf von FUJIFILM und den Auftrag bekam, die neue GFX100 II zu testen, war das wie ein Traum. Für mich als Fotograf gibt es nichts Cooleres, als ein Projekt selbst planen und gestalten zu können und dann auch noch mit dem neuesten Equipment von FUJIFILM arbeiten zu dürfen. Nach einer längeren Brainstorming-Phase musste ich aus verschiedenen Gründen zwei bis drei Ideen wieder verwerfen. Das ist aber alles Teil des Prozesses, denn schlussendlich hat mich diese Phase zu meiner Wakeboard-Idee geführt.

Markus Berger: Making of "Unfold".

Ursprünglich wollten wir eine Skulptur bauen, über die ein Wakeboard-Athlet springt. Das allein ist schon ziemlich cool. Allerdings ist mir bei meinen Projekten wichtig, dass sie von einer Story getragen werden. Dabei sind viele Aspekte zu berücksichtigen. Wer ist der Athlet? Was ist seine Geschichte? Über was für eine Skulptur soll er springen und welche Geschichte erzählt er damit?

Shooting mit dem Wakeboard-Profi Pedro Caldas und der GFX100 II

Schließlich traf ich per Zufall bei einem Shoot Pedro Caldas, einen der besten Wakeboarder unserer Zeit. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, und als ich ihm von meiner Idee erzählte, war er sofort Feuer und Flamme. Seit er klein ist, besteht Pedros Leben zu 100 Prozent aus Wakeboarden, und für ihn gibt es nichts Schöneres, als seinen Sport und seine Community zu unterstützen.

Der brasilianische Wakeboarder Pedro Caldas stellte beim Shooting mit der GFX100 II sein Können unter Beweis. Aufnahme mit GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 80 mm, f/10, 1/125 s, ISO 640.

Der brasilianische Wakeboarder Pedro Caldas stellte beim Shooting mit der GFX100 II sein Können unter Beweis. Aufnahme mit GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 80 mm, f/10, 1/125 s, ISO 640.

Bild: Markus Berger

Wakeboarden gehört zu den kleineren Sportarten. Deshalb sind solche visuellen Projekte sehr wichtig, um ihn auf Social Media zu promoten und Leute zu begeistern. Pedro war also an Bord, und ich machte mich daran, die Details auszuarbeiten und ins Projekt einzutauchen. Im nächsten Schritt kontaktierte ich einen langjährigen Bekannten: Künstler und Designer Lilo Krebernik. Lilo war sofort begeistert und entwickelte gleich die Idee mit Origami zu arbeiten.

Pedro Caldas macht sich mit den Plänen für das Shooting vertraut.

Pedro Caldas macht sich mit den Plänen für das Shooting vertraut. Aufnahme mit GF55mmF1.7 R WR bei f/6,4, 1/125 s, ISO 640.

Bild: Markus Berger

Origami als japanische Faltkunst passte hervorragend, da FUJIFILM auch aus Japan stammt. Gleichzeitig hat auch Pedro durch seine Freundin und viele Freunde einen starken Bezug zu Japan. Nach einer japanischen Legende wird demjenigen, der tausend Origami-Kraniche faltet, von den Göttern ein Wunsch erfüllt. Der Kranich war also für uns ein passendes Symbol für dieses Projekt. Auch unter praktischen Gesichtspunkten, bot sich dieses Motiv an, da die Flügel und die Form sich ideal für eine Rampe eignen würden. Darüber hinaus ist die Symbolik des Fliegens auch ein elementarer Bestandteil des Wakeboard-Sports.

Action am Tag. Aufnahme mit GF 5,6/100-200 mm R LM OIS WR, 200 mm, f/5,6, 1/1600 s, ISO 640.

Action am Tag. Aufnahme mit GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR bei 200 mm, f/5,6, 1/1600 s, ISO 640.

Bild: Markus Berger

Origami-Projekt „Unfold“

Beim Kranichfalten im Origami geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um den kreativ-ästhetischen Aspekt und den Spaß am Erschaffen und sich entfalten. Deshalb auch der Titel „Unfold“ – die Entfaltung des Athleten und des Fotografen und die Kombination von beidem in einem Bild. Das kennzeichnet meine Art der Fotografie, und genau diese Eigenschaften schätze ich bei Projekten. Zur Umsetzung konnten wir einen der kleinsten Wakeboard-Lifts der Welt auf einem privaten Grundstück in Wien nutzen. Der Kranich wurde von Flo Schertler gebaut und von Lilo Krebernik designed. Für das Shooting haben wir zwei Tage eingeplant, um – falls etwas schiefgeht – noch reagieren zu können und einen Zeitpuffer zu haben. In unserem Metier des Action- und Free-Sports kann immer etwas passieren und Pläne ändern sich eigentlich ständig. Wer nicht flexibel ist, wird nicht weit kommen.

Pedro Caldas stimmt sich auf das Shooting ein. Aufnahme mit GF 4/45-100 mm R LM OIS WR, 94 mm, f/5,6, ISO 320.

Pedro Caldas stimmt sich auf das Shooting ein. Aufnahme mit GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 94 mm, f/5,6, ISO 320.

Bild: Markus Berger

Nachdem wir alles aufgebaut hatten, die Lichter gesetzt waren, Pedro den Lift getestet hatte und ich in Position gegangen war, drehte sich unser Kranich plötzlich kopfüber und sank auf dem Grund des Sees. Da der Kranich voll Wasser gelaufen war, konnten wir ihn unter Wasser nicht mehr bewegen oder herausziehen. Das Shooting am ersten Tag war somit Geschichte. Wir mussten alles versuchen um zumindest am zweiten Tag noch eine Chance bzw. einen Versuch zu haben. Am Ende schraubten Flo und Lilo den Kranich unter Wasser auseinander und bargen Einzelteil für Einzelteil bis spät in die Nacht.

Gegen Abend ist die Lichtstimmung noch interessanter. Aufnahme mit GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR bei 170 mm, f/5,6, 1/1000 s, ISO 1600.

Gegen Abend ist die Lichtstimmung noch interessanter. Aufnahme mit GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR bei 170 mm, f/5,6, 1/1000 s, ISO 1600.

Bild: Markus Berger

Am nächsten Tag früh morgens bauten wir dann alles wieder auf und begannen zu testen. Pedro fühlte sich gleich wohl und zeigte einige herausragende Tricks. Der Autofokus der FUJIFILM GFX100 II funktionierte dabei sehr gut und auch die Framerate der Kamera (acht Bilder pro Sekunde) konnte gut mit der Action mithalten. Beachtlich wenn man bedenkt, dass dies eine Mittelformatkamera mit 102 Megapixeln ist, die sich aber anfühlt wie ein Sportbody.

Besonders beeindruckende Aufnahmen entstanden bei Nacht. Aufnahme mit GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR bei 153 mm, f/11, 1/125 s, ISO 640.

Besonders beeindruckende Aufnahmen entstanden bei Nacht. Aufnahme mit GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR bei 153 mm, f/11, 1/125 s, ISO 640.

Bild: Markus Berger

Action bei Nacht mit der FUJIFILM GFX100 II

Die Frage war nun: Wie würde das Ganze in der Nacht funktionieren? Der ultimative Test für Kamera und Autofokus. Wir legten eine kleine Liste an Tricks fest, die wir fotografieren wollten und dazu planten wir auch Smokebombs, um einen zusätzlichen Effekt zu generieren und etwas Raum und Dimension in das relativ schwarze Nachtbild zu bekommen. Pedro lieferte perfekt ab und die Kamera ebenso! Jeder Schuss ein Treffer. Das war schon unglaublich, wie wir in der Nacht produziert haben. Wenig Licht, Nässe, Kälte, schnelle Bewegungen und Blitzlicht. Doch alles lief wie am Schnürchen und wir hatten nach der Session unsere erhofften Actionbilder.

Nachtaufnahme mit Weitwinkel und Smokebombs: GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 45 mm, f/10, 1/100 s, ISO 640.

Nachtaufnahme mit Weitwinkel und Smokebombs: GF45-100mmF4 R LM OIS WR bei 45 mm, f/10, 1/100 s, ISO 640.

Bild: Markus Berger

Die Kamera ist ein Werkzeug für mich und muss einiges aushalten. Ich bin weltweit in den verschiedensten Bedingungen unterwegs und muss mich in jeder Situation auf die Kamera verlassen können. Vor allem, weil ich oft auch Action fotografiere, die nur einmal passiert – kein zweiter Versuch möglich. Da muss alles stimmen. Auch in diesem Fall war die Kamera Spritzwasser ausgesetzt, Dunkelheit und sollte schnelle Action einfangen. Ich konnte alles umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte.

Noch mehr Weitwinkel: Aufnahme mit GF23mmF4 R LM WR bei 23 mm, f/10, 1/125 s, ISO 640.

Noch mehr Weitwinkel: Aufnahme mit GF23mmF4 R LM WR bei 23 mm, f/10, 1/125 s, ISO 640.

Bild: Markus Berger

Die Bildqualität ist für mich der herausragende Punkt. Mit den lichtstarken Festbrennweiten von FUJIFILM kann man richtig tolle Sachen umsetzen und Bilder in Werbequalität erstellen, aber auch dokumentieren und schnell reagieren. Die Haptik und Bedienung fühlen sich stimmig an, und man fühlt sich gleich wie in gewohnter Umgebung.

Dieses Projekt, wie so viele andere, konnte nur durch vollen Teameinsatz realisiert werden und umso wichtiger ist es, dass die Kamera einen nicht im Stich lässt, wenn es dann wirklich darauf ankommt!

Mehr Informationen zu Kameras von Fujifilm gibt es unter https://fujifilm-x.com/de-de/.

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